
Kurzbeschreibung von Wikipedia am 30. 03. 2025: Die Münchener Rückversicherungs-Gesellschaft Aktiengesellschaft in München (kurz Münchener Rück) mit Sitz in München ist eine weltweit agierende deutsche Rückversicherungsgesellschaft. Das Unternehmen tritt seit 2009 unter der Marke Munich Re auf. Es gilt als größter Rückversicherer der Welt. Zur Gesellschaft gehört außerdem die Ergo Group, die das Erstversicherungsgeschäft betreibt.
ISIN: DE0008430026
Disclaimer: Die Investition in Aktien birgt Verlustrisiken bis hin zum gesamten eingesetzten Kapital. Hier handelt es sich um persönliche Analysen und nicht um eine Anlageberatung.
Grundlegende Überlegungen zum Aktientitel: Munich RE
Die Munich RE Aktie gehört zu den Dividendenstars in Deutschland und Europa. Der hohe Aktienkurs im Jahr 2025 senkte zwar die Dividendenrendite auf 3,39 %, aber in absoluten Zahlen liegt die ausgezahlte Dividende der Münchner Rück aktuell so hoch wie noch nie seit den 1980iger Jahren: 20 Euro pro Aktie.

Rückversicherer gehören zu den größeren Profiteuren von Klimaschäden. Dies wirkt im ersten Moment zwar kontraintuitiv, aber wie der Geschäftsbericht 2024 zeigt, geht es bei erhöhten Klimaschäden nur um die richtige Kalkulation dieser entsprechenden Risiken. Darin scheint die Munich RE sehr gut zu sein und Klimagefahren bieten Raum für innovative Versicherungsprodukte und angepasste Prämien.
Trotz dem Teilbereich ERGO, sprich Erstversicherungen, erwirtschaftet Munich RE einen Großteil der Versicherungseinnahmen – rund 65 % – im Segment der Rückversicherungen.
Die Kapitalanlagen werden hauptsächlich von Anleihen mit hoher Bonität getragen, wobei im Jahr 2024 die Anleihen aus den USA zurückgingen und im Gegenzug Anleihen aus Frankreich und Großbritannien verstärkt ins Portfolio aufgenommen wurden.
Der KGV liegt leicht unter den entsprechenden Kennzahlen der Hannover Rück oder Swiss Rück, aber die Unterschiede sind derart gering, dass diese Kennzahl für diese Bewertung wenig Aussagekraft besitzt.
Fazit zum 31. 03. 2025:
Die Munich RE gehört zu den Hauptprofiteuren unserer ökologischen und sozialen (Not-)Lagen. Solange beide Faktoren bestehen bleiben und sich die politische Lage nicht extrem verändert, sprich ausländische Versicherer vom US-amerikanischen Markt ausgeschlossen werden oder andere große Umwälzungen die Rechtssicherheiten weltweit stark beschneiden, handelt es sich hier um einen Aktientitel mit viel Wachstumspotential in den nächsten zwei bis vier Jahren.
Obwohl ich einen leichten Rückgang der Dividendenzahlung, zur Stärkung der wirtschaftlichen Unternehmensposition, im nächsten Jahr sehe, wird sich die Aktie meiner Ansicht nach stabil entwickeln. Die meisten Analysten sehen ein Kursziel von € 540 bis Ende 2025. Wer zu diesem Kurs noch in die Aktie einsteigen kann, sollte dies aus meiner persönlichen Sicht heraus tun. Die Gründe dafür zeigen die sozioökonomischen Betrachtungen unten.
Soziofaktor 1: Die schwere ökologische Transformation
Karl-Werner Brand, Ulrich Brand, Michael Soder und zahlreiche weitere Autoren sehen nicht die Einsichten über den menschengemachten Klimawandel oder mangelnde technologische Möglichkeiten als Hauptproblem bei der sozial-ökologischen Transformationen. Es müssen viel mehr soziale Praktiken und Gefüge verändert werden, sprich eine soziale Innovation stattfinden, damit wir die Klimaziele nur annähernd erreichen können.
Die Klimawissenschaftler können uns nur sagen, wie schlimm es momentan aussieht und wie schlimm es werden wird. Zu nachhaltigen Veränderungen in unseren Gesellschaften müssen andere Wissenschaftsbereiche, wie die Technik oder Sozioökonomie, beitragen.
Da diese Transformation derzeit noch langsam voranschreitet, kann davon ausgegangen werden, dass das Versicherungsgeschäft – so auch die Munich RE – noch für einige Zeit von Klimaschäden profitieren wird – sofern die Risikokalkulationen weiterhin stimmen.
Soziofaktor 2: Mehr Bedarf an privaten Krankenversicherungen wegen besserer Gesundheitsvorsorge und alternder Bevölkerung
Die Alterspyramide entwickelt sich in eine ganz klare Richtung. Gleichzeitig zeigt sich, dass die staatliche Gesundheitsversorgung an ihre Grenzen stößt. Aus diesem Grund werden private Vorsorgemodelle in nächster Zeit an Bedeutung zunehmen. Dies gilt nicht nur für Europa, sondern ebenso für andere Kontinente.
Darüber hinaus zeigt sich weltweit eine Schwächung der Institutionen, die sich für eine allgemeine Gesundheitsvorsorge stark machen. Die Schwächung dieser Institutionen dürfte eine negative Korrelation mit der Nachfrage nach Privatversicherungen aufweisen – sprich die Nachfrage wird steigen.
Studien-Idee
Wenn institutionelle Änderungen der staatlichen Gesundheitsversorgung in einzelnen Ländern operationalisiert werden könnten, dann könnte dies einen direkten Ausblick auf das private Krankenversicherungsgeschäft der Munich RE in einzelnen Ländern geben.